Die wenigsten Frauen (ihr Glücklichen!) haben oben und unten exakt die gleiche Konfektionsgröße. Bei vielen, die ich kenne, ist es eher so, dass entweder die Hüfte oder die Brust stärker ausgeprägt ist – und es damit beispielsweise schwierig werden kann, passende Kleider zu finden. Hat man zudem eine schmale Taille, stehen die Sachen in größerer Größe dann genau dort ab.

Das Problem sind natürlich nicht unsere Körper, sondern die standardisierten Kleidergrößen. Beugen müssen wir uns dem System trotzdem, wenn wir uns nicht alle Sachen selber nähen oder schneidern lassen wollen. Heute fangen wir mal mit dem “Kleiderproblem” an, das mir – neben dem meiner Körpergröße – am besten vertraut ist: wie man trotz breiter Hüfte und wenig Oberweite passende Sachen findet.

Röcke:

Meine breiten Hüften sind der Grund, warum ich bis vor kurzem fast ausschließlich ausgestellte Röcke in meinem Kleiderschrank hatte: eng anliegende passen mir einfach viel seltener und stehen in der größeren Größe meist an der Taille ab. Eine Möglichkeit wäre eine Änderung, die aber ziemlich aufwändig werden kann. Eine gute Alternative ist es daher, wenn der Rock Gürtelschlaufen oder einen Gummibund hat und man ihn auf diese Weise näher an den Körper bringen kann.

Auch ein Stretch-Anteil im Stoff kann dafür sorgen, dass der Rock an der Taille eng sitzt und an der Hüfte trotzdem ausreichend weit ist. Manchmal trage ich die Röcke einfach ein wenig unterhalb der Taille. Ab und zu hat man aber auch Glück (wie ich mit meinem 90er-Jahre-Rock mit Rosenmuster, den ich im Secondhandladen fand) und findet einen eng anliegenden Rock, der an Taille und Hüfte passt wie maßgeschneidert.

Viele Stil-Ratgeber empfehlen, bei starken Hüften auf Muster, Falten und Farben im Unterteil zu verzichten. Da ich das aber selbst nicht mache, gebe ich diesen Tipp auch nicht an euch weiter. Das Einzige, was ich mittlerweile nicht mehr trage, weil es mir zu sehr aufträgt, sind mehrlagige Stufenröcke mit enganliegenden Oberteilen. Aber auch das ist Geschmackssache.

Hosen:

Für Hosen gilt fast dasselbe wie für Röcke: Beinkleider mit Stretch-Anteil oder Gürtelschlaufen sind die Freunde birnenförmiger Frauen. Bei Hosen macht auch eine Änderung durchaus Sinn, denn man kann die überschüssige Taillenweite meist relativ problemlos an der hinteren Mitte entfernen. Super sind auch Hosen, bei denen der rückwärtige Bund mit einem Gummi versehen ist.

Ich persönlich habe kein Problem damit, meine Hüften mit schmalen Hosen zu betonen. Auch Bundfaltenhosen trage ich gern. Nur weite Marlenehosen finde ich mittlerweile an mir eher unvorteilhaft, das kann aber auch an meiner Größe liegen.

Oberteile:

Oberteile zu finden ist bei mir dank wenig Oberweite kein Problem. Blusen spannen gerne an der Hüfte, also achte ich darauf, dass es entweder nicht auffällt, weil ich sie in den Hosen- bzw. Rockbund stecke oder kaufe Oberteile, die oberhalb der Hüfte enden. Sofern ich die Oberteil nicht reinstecke, steht mir diese Länge auch am besten. Ich persönlich mag es gern, wenn meine Blusen etwas weiter sind – dann passen sie bequem über die Hüfte. Außerdem gleichen sie das Oben und Unten optisch etwas aus. Aus dem selben Grund liebe ich auch Taschen, Drapierungen und Puffärmel an Oberteilen und Jacken.

Kleider:

Das wahrscheinlich größte Problem bei breiten Hüften ist es, passende Kleider zu finden. Mittlerweile habe ich aber glücklicherweise einige im Schrank, die gut sitzen – zum einen natürlich jede Menge A-Linien-Kleider, die bis zur Taille eng anliegen und einen ausgestellten Rock haben, denn diese sind am einfachsten zu finden.

Neben dieser klassischen Form habe ich mittlerweile viele gerade geschnittene Kleider, die ich nach Lust und Laune mit einem Gürtel auf Figur bringen kann. Manche haben auch einen Gummi in der Mitte. Das hat den Vorteil, dass an der Hüfte nichts spannt und sich im Oberteil kleine Fältchen bilden, die die Oberweite ein wenig größer erscheinen lassen.

In diesem Jahr habe ich außerdem meine Liebe zu schmalen Jerseykleidern entdeckt, die die Taille nachformen und sich der Hüftweite einfach anpassen. Mit den schwarz-weißen Querstreifen verstößt mein Kleid wahrscheinlich auch mal wieder gegen alle Stilregeln für Birnenfrauen, aber ich liebe es sehr. Und das ist doch das Wichtigste, oder? Dass man etwas trägt, das einem gut passt und einen glücklich macht.

Das Einzige, was ich bisher tatsächlich nicht finden konnte, ist ein schmal geschnittenes Etui-Kleid. Dieser Wunsch schreit tatsächlich nach einer Maßanfertigung. Nun, wir werden sehen!

Mäntel & Jacken:

Mit den Mäntel verhält es sich ebenso wie mit den Kleidern: entweder ich wähle eine A-Form, die meistens passt oder ich suche nach einem Mantel, der oben etwas weiter ist. Einen zu finden, der oben und unten eng anliegt, wäre für mich so gut wie unmöglich.

Jacken zu kaufen, die über der Hüfte enden, ist für mich unproblematisch. Lediglich bei hüftlangen Modellen habe ich oft das Problem, das sie unten aufsperren. Bei Modellen mit nur einem Knopf fällt das zum Glück weniger auf. Ansonsten vermeide ich diese Länge einfach, so gut es geht und trage stattdessen lieber einen Mantel.

Ich hoffe, meine Tipps waren für einige von euch hilfreich! Wenn ihr auch zu den Frauen mit starker Hüfte gehört, würde ich mich natürlich über eure Tipps und Ideen freuen. Und ansonsten wüsste ich gern, was ihr für ein Figur-Typ seid und worauf ihr beim Einkaufen besonders achten müsst. Ich bin gespannt!

Alles Liebe,