Seit gestern habe ich meinen Abschluss ganz offiziell in der Tasche und darf mich Bachelor of Arts nennen! Juhu! Nun kann ich euch auch endlich die wundervollen Bilder zeigen, die die liebe Anja Hofmann im Sommer von meinen wunderschönen Models Vanessa und Thekla gemacht hat.

Heutzutage ist die Eheschließung in der Regel eine freiwillige, bewusste Entscheidung und soll somit öffentlich und außeralltäglich als Feier der Liebe begangen werden. Als traditioneller Akt verspricht sie Geborgenheit in Ehe und Familie und stellt somit einen Gegenpol zum immer hektischer werdenden Alltagsleben dar. Nach dem Wegfall von kulturellen und religiösen Zwängen kann die Gestaltung der Hochzeit – und somit auch die Gestaltung der Brautmode – heute so vielfältig sein wie nie zuvor.

Noch immer besteht der Anspruch, den Hochzeitstag zum “schönsten Tag im Leben” werden zu lassen. Wie dieser jedoch aussieht, ist allein dem Brautpaar überlassen. Die Vielfalt an Möglichkeiten spiegelt sich im vorhandenen Angebot leider kaum wieder. Somit hatte ich den Wunsch, eine tragbare Alternative zu konventionellen Brautkleidern aufzuzeigen. Die Frau soll in meinen Modellen festlich wirken, aber ihren persönlichen Stil ausdrücken können. Meine Kollektion wirft somit die Frage auf, wie eine Braut heutzutage auszusehen hat.

In der Kollektion Trau(m)kleid werden Elemente, die typisch für westliche Brautkleider sind, mit asiatisch anmutenden Details kombiniert. Zarte Tüllspitzen treffen auf bestickte Seidenstoffe in leuchtenden Farben. Femininie Modelle, die mithilfe von Gürteln tailliert werden, stehen im Kontrast zu eher körperfernen und geraden Silhouetten, die von Hanbok und Kimono inspiriert sind. Durch die Formen der Körpers und vom Kinderkimono inspirierte Faltungen wird aus 2D-Schnitten Volumen geschaffen, ein Raum zwischen Körper und Kleidungsstück entsteht.

Bei der Beschäftigung mit der Historie der Brautmode erregte besonders das Material Spitze meine Aufmerksamkeit. Am Anfang des Designprozesses stand daher der Wunsch, dieses näher zu erforschen. In Kooperation mit der Firma Dotzauer fiel die Entscheidung, neben Tüll und Organza auch einfarbige Stoffe mit einem firmeneigenen Rosenmuster zu besticken. Die Stickerei erfolgte anhand eigener Vorgaben, um später eine Gestaltung im Einklang mit den Modellen zu ermöglichen. Stark vergrößert findet sich das Muster als Inkrustation auf dem roten Kleid wieder.

Wichtig bei der Kollektionsentwicklung waren mir Modulhaftigkeit und Schichtbarkeit. Dies zeigt sich beispielsweise bei dem weißen Modell, das mit und ohne Unterrock getragen werden kann. Durch die Farbigkeit und die modernen Schnitte sind die meisten Outfits aber auch so über den Hochzeitstag hinaus tragbar und werden erst in Kombination mit Blumenkranz und Strauß zum Brautkleid.

Ich bin so gespannt, was ihr zu meiner Abschlussarbeit sagen werdet! Ich habe so viel Liebe in diese Kollektion gesteckt und all das eingebracht, was ich in zwei Lehrjahren und vier langen Studienjahren gelernt habe. Danke, dass ich meine Aufregung und den Weg zu dieser Arbeit mit euch teilen durfte und ihr mich mit euren lieben Kommentaren immer wieder motiviert habt! Und jetzt lasst uns die imaginären Gläser heben!

Alles Liebe,