Inspiration ist schon eine seltsame Sache. Sie erwischt einen manchmal so unverhofft, dass man sich sofort ans Werk machen möchte, die neu gewonnene Motivation umzusetzen – und manchmal lässt sie sich Monate lang nicht blicken. Eine interessante Erkenntnis des vergangenen Jahres: umso mehr ich mich in digitalen Welten bewege, um mich inspirieren zu lassen, desto mehr inspiriert mich in Wirklichkeit die analoge Welt.

Je mehr Bilder und Videos bei Instagram oder Facebook an mir vorbeiziehen, desto bedeutungsloser werden sie.

Ein Gespräch mit dem Fotografen Florian inspirierte mich kürzlich, mir eine analoge Spiegelreflexkamera zu kaufen – und ich kann es kaum abwarten, diese auszuprobieren! Wegen einer Ausschreibung recherchierte ich viel zum Thema Barockmode. Was mich nach dem Anschauen zahlreicher Fotos im Netz und in Büchern wirklich inspirierte, waren zwei Originalmodelle aus dieser Zeit, die im Alten Rathaus ausgestellt sind. Und so sehr ich mir auch ein Samtkleid wünsche: der echte Anstoß, mir endlich eines zu nähen, war die Samtjacke meiner Sitznachbarin bei einem Stammtisch vergangene Woche.

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Foto: http://collect-moments.com/

Soll die Botschaft meines Posts sein “Lest keine Blogs mehr und meldet euch bei Instagram ab”? Sicherlich nicht. Doch ich denke schon, dass man ein wenig darauf achten sollte, welche Informationen und Bilder man in sein Leben lassen möchte und welche nicht. Und sich seltener in digitalen Welten verlieren und mehr, genau: machen. Rausgehen und neues lernen, sich begeistern und interessieren. Ein paar Ideen, wie man das realisieren kann, habe ich natürlich auch noch für euch.

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Foto: aus meinem neuen Buch*

Vertiefe dich in ein Thema, das dich interessiert, doch statt stundenlang im Internet zu recherchieren…

… triffst du dich einfach mal mit jemandem, der sich in diesem Bereich auskennt. Glaube mir: die Worte oder Meinungen von einer Person, die du schätzt, wiegen so viel mehr als beliebige Foren-Beiträge oder Amazon-Bewertungen. Höre aufmerksam zu und stelle viele Fragen. Alternativ kannst du auch einen Kurs zu deinem Lieblingsthema belegen, zum Beispiel an der Volkshochschule. Das Angebot reicht von Bauchtanz über die richtige Kaffee-Zubereitung bis hin zu Bildbearbeitung.

… gehst du ins Museum oder in eine Ausstellung, die sich mit diesem Thema auseinandersetzt. Gehe langsam und schaue dir wenige Exponate an, dafür aber besonders aufmerksam. Vermutlich entdeckst du authentisches Material, das du online niemals ausgegraben hättest. Außerdem kannst du dir gleich einen schönen Tag machen und auf dem Rückweg noch einen Kaffee trinken und nebenher dein Skizzenbuch mit neuen Ideen füllen.

… schaust du einen Film, der sich mit einer Zeit oder Begebenheit auseinandersetzt, die dich interessiert. Ich bin ein visueller Mensch und liebe Filme, in denen ich mich richtiggehend verlieren kann, weil einfach alles stimmt. Besonders gerne mag ich Filme oder Serien, die mich in eine bestimmte Zeit oder sogar eine ganz fremde Welt versetzen, mit perfekten Kostümen und wundervollem Interieur. Ein paar Favoriten aus diesem Jahr:

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Moonrise Kingdom* / Die Royal Tenenbaums* / Downton Abbey* / Der wunderbare Garten der Bella Brown*

… liest du ein Buch zum betreffenden Thema. Ich persönliche liebe zur Inspiration auch ein wenig verrückte oder seltsame Bücher vom Flohmarkt, die zum Beispiel nur griechische Brautpaare der Jahre 1920 bis 1950 zeigen. Ein solch wunderbares Buch brachten mir zwei liebe Freundinnen aus dem Urlaub mit, aber man kann auch selbst ein wenig stöbern und Glück haben.

Vielleicht habt ihr ja auch noch mehr Ideen, um inspiriert zu sein und zu bleiben. Mir persönlich hilft es definitiv, offen und interessiert durch die Welt zu gehen. Anstatt im Bus die ganze Zeit am Handy zu hängen, beobachte ich in Zukunft lieber einmal, was die Passanten so tragen oder welche interessanten Gebäude auf dem Weg zur Arbeit an mir vorbeiziehen. Vielleicht probiert ihr das auch mal aus?

Eure

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