Nach etwa 6 Jahren hab ich mich vergangene Woche nicht nur dazu entschieden, meine Haare wieder abzuschneiden und ganz kurz als Pixie zu tragen. Nein: ich habe es auch noch geschafft, endlich die Knopflöcher in meine selbstgenähte Latzhose zu bringen, die schon seit Anfang Februar auf ihre Vollendung wartete. Yay! Ich schätze, so ähnlich muss sich Superwoman fühlen.

Aber von vorn: für meine Nähwoche im Dezember nahm ich mir ja so einige Projekte vor. Die Latzhose war eines der Projekte, das dann letztlich bis Januar warten musste. Dann kam ich eigentlich ganz gut voran und dachte mir: oh yeah, vielleicht kann mich die Hose ja in den Urlaub begleiten. Und wie es immer so ist, schob ich das Einarbeiten der Knopflöcher auf den letzten Abend vor unserem Winterurlaub.

Leider hatte ich im Laufe einiger Tage vergessen, dass ich beim Probe-Knopfloch noch gar nicht die richtige Größe eingestellt hatte. Oops! Und so arbeitete ich fröhlich alle Knopflöcher ein, um dann festzustellen, dass die Knöpfe beim besten Willen nicht durchzukriegen waren. Das merkte ich natürlich erst, nachdem ich alle Knopflöcher schon aufgeschnitten hatte.

So viel zu meinem Plan, die Hose vor dem Urlaub fertigzustellen…

Als ich dann wieder Zuhause war, schaute mich die Latzhose aus ihren halb aufgetrennten, schon eingeschnittenen Knopflöchern traurig an. Ich ignorierte ihren Blick ein paar Tage, weil ich mich noch nicht wieder bereit fühlte, mich mit meinem kleinen Problemprojekt zu beschäftigen – bis zum Mittwoch vergangene Woche!

Auf einmal wusste ich: die Zeit ist reif, heute ist der Tag der Knopflöcher! Also trennte ich alle Knopflöcher nochmal komplett auf – auch die winzigen Vorstiche, die die Maschine macht. Keine schöne Arbeit, kann ich euch sagen. Von Hand nähte ich mit dunkelblauem Garn und einem lockeren Überwendlichstich die schon aufgeschnittenen Knopflöcher provisorisch wieder zu, um der Maschine wenigstens ein bisschen Halt zu geben. Und: es klappte!

Die Moral von der Geschicht: traue deinem Probe-Knopfloch nicht! Die fertige Hose entschädigt zum Glück für alle Arbeit, denn ich liebe sie SO SEHR, dass sie mich vergangene Woche seit der Fertigstellung jeden Tag begleiten durfte. Das muss Liebe sein. Dazu passt mein DIY-Amore-Shirt.

Der Schnitt

Als Schnitt wählte ich die Mila Dungarees {unbezahlte Werbung} von Tilly and the Buttons. Die Passform mag ich eigentlich sehr gern, habe aber einen sehr stretchigen Stoff gewählt, der sich schnell ausdehnt und könnte mir deshalb vorstellen, beim nächsten Mal eine Nummer kleiner zu nähen. Wie immer habe ich die Proportionen verlängert, indem ich die Teile der Länge nach ca. gedrittelt und dann auseinandergeschoben habe.

Außerdem würde ich mir, wenn ich die Latzhose nochmal nähe, wahrscheinlich eine andere Lösung für die Verarbeitung der Knopfleisten überlegen – zum Beispiel angeschnittene Leisten, die dann nur umgeschlagen werden. Ich finde sie optisch zwar sehr schön, jedoch werden die Leisten extrem dick, vor allem bei schwerem Stoff. Eigentlich wollte ich noch Taschen ergänzen, aber ließ sie dann weg, weil sie noch eine zusätzliche Schicht an diese Stelle des Verschlusses gebracht hätten.

Der Stoff

Der Winterdenim von Zuleeg {unbezahlte Werbung} war ein wunderbarer Schnapper beim Nähcamp von Elke Puls. Ich liebe ihn! Die Innenseite ist weich und angerauht, die Außenseite fühlt sich eigentlich an wie ein normaler Jeansstoff.

Hast du schon Näh-Pläne für den Frühling? Ich plane gerade meine Capsule Wardrobe und freue mich, euch auf dieser Reise ein bisschen mitzunehmen. Die Latzhose wird auf jeden Fall ein Teil davon!

Deine