Danke für all die lieben Kommentare zu meinem selbstgemachten Rock – ich freue mich riesig, dass er euch so gut gefällt! Einige haben vermutet, dass es ziemlich schwierig sein muss, den Rock nachzunähen. Das stimmt zum Glück nicht. Lasst euch nicht von den vielen Schritten abschrecken! Ich habe jeden noch so kleinen Arbeitsgang festgehalten, um das Tutorial auch für Anfänger verständlich zu gestalten.

Alles, was du für diesen Rock brauchst, sind 1 bis 1,5 Meter Stoff, passendes Nähgarn, einen Gummi (etwas schmaler als 2 cm), der locker um deine Taille passt und eine Sicherheitsnadel. Schneiderkreide, ein Bügeleisen, eine Nähmaschine und Stecknadeln wären auch nicht schlecht.

Zu allererst konstruierst du den Rockschnitt entsprechend der Zeichnung oben. An den Seiten (Strecke x) kannst du beliebig viel zugeben – dein Rock wird dann noch “puffiger”.

Nun geht’s an den Zuschnitt! Das oben konstruierte Teil musst du zwei Mal zuschneiden, einmal für die Vorder- und einmal für Rückseite. Wichtig: markiere auf der linken Stoffseite die Falten (die drei 9 cm breiten Strecken) an der Oberkante der Rockteile und verlängere die Markierungen mit Schneiderkreide und einem rechten Winkel auf ca. 15 cm.

Auf allen Faltenmarkierungen misst du nun nach unten und machst bei 13 und 15 cm eine Markierung. Anschließend steckst du immer zwei Markierungen aufeinander, so dass bei jedem Rockteil drei 4,5 cm breite Falten entstehen.

Nun nähst du alle 6 Falten zwischen diesen zwei Markierungen zusammen.

Anschließend legst du die Faltenböden mittig unter die abgenähten Falten. Stichst du eine Stecknadel durch die eben entstandene Naht, müsste sie nun genau mittig in der Falte liegen, wenn du von links schaust.

Auf der festgesteckten Linie befestigst du nun die Falte auf dem Faltenboden.

Auch an der Oberkante der Rockteile musst du die Falten fixieren, damit du später beim Einschlagen des Stoffes keine Probleme bekommst. Nähe dazu die Falten ca. 1,5 cm zusammen.

Nun geht es ans Schließen der Seitennähte. Eine Seitennaht schließt du komplett, bei der anderen lässt du einen Schlitz von 2 cm. Es ist wichtig, dass der Schlitz einen Zentimeter von der Oberkante entfernt beginnt.

Die Nahtzugaben der Seitennähte kannst du nun – zum Beispiel mit einem Zickzackstich – gemeinsam versäubern. Auf der Seite mit dem Schlitz beginnst du mit dem Versäubern erst unterhalb des Schlitzes. Anschließend bügelst du die Nähte zu einer Seite, am besten nach hinten.

An der Oberkante, wo du die Falten nur 1,5 cm lang zusammen genäht hast, bügelst du den Faltenboden so auseinander, dass er wieder in etwa mittig hinter der Naht liegt. Danach bügelst du die gesamte obere Kante einen Zentimer nach innen.

Anschließend schlägst du die Kante – allerdings ohne zu bügeln – nochmals 7 Zentimeter nach innen. Fixiere den entstandenen Bruch mit Stecknadeln.

Nun nähst du auf der gesteckten Linie einmal rund um den Rock. Danach nähst du 2 Zentimeter über der ersten Naht noch einmal rundherum. Den Abstand kannst du entweder mit Schneiderkreide markieren oder wie ich “live” unter der Nähmaschine abmessen – letzteres wird allerdings schnell ungenau.

Anschließend befestigst du die Sicherheitsnadel am Gummi und schiebst diesen durch den Schlitz in der Seitennaht in den Tunnel. Pass’ auf, dass das Gummiende nicht ebenfalls in den Tunnel rutscht! Nun probierst du den Rock an, legst fest, wie eng er werden soll und nähst die Enden des Gummis aufeinander.

Jetzt das Gummiende in den Rock ziehen und die eingeriehene Weite so verteilen, dass überall etwas gleich viele Fältchen liegen. Gefällt es dir so? Dann nähst du von außen auf der Mitte des Tunnels noch einmal rund um den Rock. Wichtig: wenn du bei diesem Schritt mal ein paar Fältchen einnähst, ist es nicht ganz so tragisch. Prinzipiell solltest du aber versuchen, den Gummi straff zu halten und den Stoff somit relativ faltenfrei auf den Gummi zu nähen.

Schon ist der Saum dran! Probiere den Rock an und kontrolliere, ob dir die Rocklänge bei einer Saumbreite von 6 cm gefällt. Wenn du – so wie ich – den Rock noch etwas kürzer haben willst, steckst du die gewünschte Länge einfach ab. Anschließend misst du, wie weit du den Stoff nach innen umgeklappt hast, entfernst die Stecknadeln und bügelst den Saum rundherum entsprechend der abgemessenen Breite nach innen. Von der neuen Kante misst du nun wieder 6 cm ab.

Anschließend klappst du den Saum auf, kontrollierst noch einmal, dass du von der Wunschlänge 6 Zentimeter nach unten und nicht nach oben gemessen hast und schneidest den Saum entlang der entstanden Markierungen ab.

Danach lege ich die Schnittkante nach innen und genau abschließend an die umgebügelte Kante. Diesen Schritt kannst du auch mit dem Bügeleisen machen, aber ich persönlich schlage den Saum lieber unter der Nähmaschine ein zweites Mal ein. Den doppelt eingeschlagenen Saum nähst du nun fest. Fertig! Mit der beschriebenen Methode lassen sich übrigens auch Hosen, Röcke und Kleider, die man schon hat, problemlos kürzen.

Viel Spaß beim Nachnähen! Ich würde mich riesig über ein Foto vom Ergebnis freuen und hoffe, alle Schritte sind verständlich!

Alles Liebe,