Statt um meine eigene Hochzeit soll es heute einmal um eine Leser-E-Mail gehen, in der das Heiraten ebenfalls ein Thema ist. Vor einiger Zeit schrieb mir Katharina aus München:

“Liebe Laura,

ich habe ein ganz konkretes Klamottenproblem, mit dem ich mich gerne an Dich als meine Lieblingskleiderexpertin wenden möchte. Ich bin im Dezember (2.12.) auf eine jüdisch-orthodoxe Hochzeit eingeladen und weiß nicht, was ich anziehen kann, ohne mich komplett verkleidet zu fühlen. Vorgaben sind, daß Knie, Ellbogen und Schlüsselbeine bedeckt sein müssen (mit Kleid oder Rock, versteht sich) und ich eine Kopfbedeckung tragen muß, weil ich verheiratet bin. Dazu kommt, daß es eben auch eine Winterhochzeit ist, bei der ich nicht frieren mag. Hast Du eine spontane Idee, wie ich das ‘Problem’ lösen kann?”

“Liebe Katharina,

ich würde an deiner Stelle ein Lang- bzw. Dreiviertelarmshirt tragen, eventuell mit Rollkragen oder U-Boot-Ausschnitt, auf jeden Fall relativ hochgeschlossen. Ein schmaler Bleistiftrock, der unter dem Knie endet, passt bestimmt gut dazu. Außerdem wäre es sicher schön, wenn eines der beiden Teile nicht nur einfarbig schwarz wäre, sondern der Rock vielleicht zart schwarz-weiß gemustert. Eine blickdichte Strumpfhose und schwarze Pumps (oder Ballerinas) dazu – fertig!

Als Ergänzung wäre ein Fascinator wahrscheinlich das perfekte Accessoire – eine moderne Kopfbedeckung, die aber trotzdem zeigt, welche “Stellung” du hast. Diesen könnte ich mir dann zu dem sonst recht schlichten Outfit auch farbig, z.B. weinrot, vorstellen. Ein Cardigan oder Blazer darüber hält dich warm und könnte die Farbe ebenfalls wieder aufgreifen.

Alternativ zu Shirt und Rock würde natürlich auch ein kniebedecktes schwarzes Kleid passen, falls du sowas hast. Sind deine Shirts alle zu “offenherzig” oder frierst du schnell, dann wäre sicher auch ein Tuch oder Schal eine gute Lösung.

Auf dem Polyvore-Set kannst du erkennen, was ich meine. Das Outfit ist bestimmt nicht zu 100% dein Stil, aber ich denke, du könntest es nach deinen Vorstellungen abwandeln. Statt dem gemusterten Bleistiftrock wäre auch ein einfarbiger Rock (schwarz oder grau) mit einem gemusterten Oberteil schön. Oder die Farbe rot könnte z.B. durch ein mattes grün ersetzt werden. Ich hoffe, du kannst es dir vorstellen!”

Wie ihr euch denken könnt, war ich sehr gespannt, wie Katharinas Outfit zu der Hochzeit letztendlich aussehen würde! Zum Glück war sie so lieb, mir ein paar Fotos zu schicken. Ich finde den Look sehr gelungen – besonders gern mag ich die Bluse von Jekyll & Kleid und den tollen roten Fascinator von Emin & Paul, den ich auch habe. Eine wunderbare Lösung, in der sich Katharina sicher wohl gefühlt hat, ohne den Dresscode zu verletzen!

Du hast eine Frage zu Mode und Outfits oder zum Nähen und Selbermachen? Schick sie mir zu – ich freue mich darauf!

Alles Liebe,