Gestern Abend wurde mir zum ersten Mal wirklich klar, was das Wort “Challenge” eigentlich bedeutet: Herausforderung. Normalerweise würde ich mich nach einem anstrengenden Tag in der Uni (das heißt in meinem Fall Zeichnen, Nähen, Schnitte konstruieren) nämlich nicht dazu entschließen, noch mal eben zwei, drei Stündchen krumm an meinem Schreibtisch stehend zu verbringen, um einen Schnitt für mich selbst zu konstruieren. Solange kein akuter Notstand im Kleiderschrank herrscht (und das passiert wahrscheinlich selbst dann nicht, wenn ich ein paar Jahre nichts Neues kaufe), habe ich normalerweise einfach nicht die Motivation, mich an meinem Feierabend noch in große Projekte zu stürzen. Doch wäre die Challenge nicht, könnte ich auch nicht voller Freude jeden Monat ein wunderschönes neues selbstgemachtes Kleidungsstück in meinen Schrank hängen – quasi als Vorrat für Zeiten, in denen vielleicht gar keine abendliche Energie für kreative Vorhaben bleibt (ich denke da zum Beispiel an mein Praktikumssemester). Und so genieße ich einfach die Zeit, freue mich über die Herausforderung – und wie jeden Monat riesig aufs Endprodukt!

Da mir Maik am Wochenende schon beim Maßnehmen geholfen hat, brauchte ich lediglich das Buch, ein großes Blatt Papier, einen guten Stift und meinen Schneiderwinkel.

Die Schulternaht habe ich später noch ein wenig abfallender ausgezeichnet, weil sie für meine Begriffe zu steil aussah. An den Modellen im Buch gibt’s allerdings keine sichtbaren Passformprobleme, also kann man die Konstruktion vermutlich auch einfach so lassen, wie sie ist. Die Beschreibung war übrigens wieder easy-peasy.

Diese hübsche gelbe Häkelborte habe ich mal von einem kaputten H&M-Shirt abgetrennt – jetzt soll sie am Shirt zu neuen Ehren kommen. Noch schnell den Verlauf des Ausschnittes eingezeichnet…

… und in der vorderen Mitte zum Einreihen 5 cm Weite dazugegeben – fertig ist das Vorderteil!

Auch das Rückenteil und der Ärmel waren am Ende recht schnell fertig. Letzterer bekam auch insgesamt 5 cm mehr Weite, damit es ein kleiner Puffärmel wird.

Heute Abend werde ich das Top zuschneiden, so dass ich es dann nähen kann, wenn ich am Wochenende nach Hause komme (das Nähen geht vermutlich mal wieder schneller als das Konstruieren des Schnittes). Ich bin wirklich gespannt, wie alles passt und werde euch natürlich auf dem Laufenden halten!