Vor mehr als zwei Monaten erzählte ich euch von meiner Idee, eine Shopping-Pause einzulegen. Für Oktober, November und Dezember nahm ich mir vor, keine neue Kleidung und Stoffe zu kaufen und stattdessen mit dem zu arbeiten, was ich schon habe. Nun bin ich fast am Ende meines kleinen Experimentes angekommen und möchte ein kleines Fazit ziehen.

Lediglich zwei Mal verstieß ich gegen meine eigenen Regeln. Das eine Mal fand ich einen wunderschönen flaschengrünen Samtstoff, wie ich ihn schon seit ein paar Jahren für ein Kleid suche, reduziert im Stoffladen. Ein anderes Mal hatte ich kalte Füße und kaufte mir spontan ein paar Overknee-Socken, die ich seither wirklich oft getragen habe.

Auch wenn es nicht immer einfach war (vor allem die Besuche in meinen geliebten Secondhandläden habe ich vermisst) und trotz der zwei “Verstöße” empfand ich mein Experiment als erfolgreich. Generell habe ich mich während der letzten Monate mehr auf das Potenzial meines Kleiderschrankes besonnen und versucht, die Sachen auf kreativere Weise zu kombinieren und das zu schätzen, was ich habe.

Außerdem merkte ich, dass eine solche Shopping-Pause in einer Zeit, in der man sich stilmäßig neuorientiert, sehr gut sein kann, um Fehlkäufe zu vermeiden. Stattdessen empfehle ich einen Kleidertausch, um etwas Neues ausprobieren zu können ohne Geld auszugeben – aber dazu ein anderes Mal mehr.

Mein Umarbeitungsstapel ist zwar so hoch wie eh und je, doch ich bin sehr stolz, dass ich es trotz vorweihnachtlicher Hektik geschafft habe, aus einem der Stoffe aus meinem Fundus ein schönes Kleid zu nähen, über das ich mich sehr freue: Anouk von Victory Patterns.

Der Großteil des Kleides besteht aus einem hellen Denim, den ich vor einiger Zeit bei Karstadt gekauft hatte. Für den gestreiften Einsatz, der Hingucker am Kleid, verwendete ich Stoffreste, die ich von einem früheren Projekt übrig hatte.

Der einzige neue Stoff, der hinzukam, ist somit der des Oberteiles. Ich suchte dafür einen einfachen Baumwollstoff und fand heraus, dass sich die Qualität Tula Cotton Percale von stoffe.de für meine Zwecke perfekt eignete. Dicht gewebt und somit blickdicht, schön fest und nicht dehnbar, aber nicht zu dick und in vielen vielen Farben zu haben! Ich möchte mir aus dem Stoff auch noch ein paar Hemdblusen nähen, weil ich ihn so gerne mag.

Von meiner Schwiegermutter hatte ich zum Geburtstag beziehbare Knöpfe von Tchibo bekommen und nutzte diese schließlich für dieses Projekt. Das Beziehen war meiner Meinung nach einfacher als mit dem Prym-Set und die Knöpfe machen einen sehr stabilen Eindruck und wirken hochwertig, weil der Stoff auf der Rückseite sehr gleichmäßig in Fältchen gelegt ist.

Mit dem Schnitt kam ich an und für sich – mit der Längenänderung, die ich immer vornehmen muss – sehr gut klar, das Kleid passte auf Anhieb. Lediglich den Schnitt fürs Oberteil musste ich am Armloch korrigieren, weil sich Vorder- und Rückenteil in einem sehr merkwürdigen Winkel trafen. Toll bei Victory Patterns ist, dass es zum Schnitt ein Büchlein mit bebilderten Anleitungen gibt, in dem jeder Schritt ausführlich erklärt wird. So sind die Schnitt auch für Anfänger absolut zu empfehlen.

Obwohl mir meine Shopping-Pause sehr gut gefallen hat, freue ich mich auch wieder darauf, meinen Kleiderschrank mit ein paar ausgewählten Teilen – Basics und Lieblingsstücken aus dem Secondhand oder von kleinen Designern – zu ergänzen. Wie es im Januar genau weitergehen soll, weiß ich aber noch nicht.

Von euch wüsste ich gern: habt ihr auch schon einmal einen Shopping-Stopp eingelegt? Wenn ja, was war euer Fazit?

Alles Liebe,