Die Herbstzeit ist da und damit die Zeit der geliebten Strickwaren! Wie du deine Pullover richtig pflegen kannst und lange etwas von ihnen hast, zeige ich dir in diesem Blogbeitrag.
Jedes Jahr Ende September bin ich ein wenig sentimental, den Sommer gehen zu lassen. Dann hole ich meine geliebten Strickpullis aus dem Sommerlager und mit ihnen zieht auch die Vorfreude auf die gemütliche Herbstzeit ein – in den Kleiderschrank und mein Herz. Auf einmal kann ich es nicht mehr erwarten, mit Maik und dem Zwerg durch die bunten Blätter zu toben, Kastanien zu sammeln und Kürbissuppe zu kochen.
Tatsächlich haben wir für all diese wunderbaren Herbstaktivitäten an diesem langen ersten Oktoberwochenende bereits Zeit gefunden. Begleitet haben mich meine liebsten Strickpullis und mein neues Set aus Merinomütze und Merinoschal von meinem Label Schleifenfänger, ein Herzensprojekt, das ich euch ganz bald in einem separaten Blogpost vorstellen möchte.
Pullover richtig pflegen – So geht es:
- Sorgfältig einlagern: Die richtige Lagerung geliebter Wollsachen ist bereits die halbe Miete. Vor dem Einlagern sollten sie unbedingt gereinigt werden (zur Wäsche meiner Wollpullover erzähle ich dir unter Punkt 2 mehr) – dann schmecken sie auch fiesen Motten nur halb so gut. Trotzdem empfiehlt es sich, ein Mottensäckchen oder Lavendelkissen dazu zu legen. Die Aufbewahrungstaschen mit Reißverschluss*, die ich zur Lagerung verwende, sind aber an sich schon relativ dicht, so dass ich keine Sorge um meine liebsten Stricksachen haben muss.
- Wolle waschen: Deine Pullover kannst du bei maximal 30 Grad im Wollprogramm der Waschmaschine waschen – oder ganz einfach von Hand. So wird sie schonend behandelt. Besser als ein konventionelles Waschmittel ist ein ökologisches Wollwaschmittel. Wir verwenden das Olivenwaschmittel für Wolle und Seide von Sonett, das wir bei uns ums Eck im Unverpacktladen kaufen. Einige schwören auch auf Woll-Shampoo, das es beispielsweise von Disana zu kaufen gibt – oder verwenden direkt “richtiges” Shampoo, denn menschliche Haare und Tierhaare sind sich in ihrem Aufbau relativ ähnlich. Dieses kannst du ähnlich dosiert wie Waschmittel einfach ins Waschmittelfach geben. Hier findest du übrigens eine tolle Anleitung für ein Lanolinbad, mit der du Wolle nachfetten und kratzige Wolle weich machen kannst.
- Pullover richtig trocknen: Nach dem Waschen ziehst du deine Stricksachen vorsichtig in Form. Dann kannst du deine Pullover auf einem Handtuch ausbreiten und einrollen, um die restliche Nässe aus dem Material zu drücken. Final trocknen solltest du Wollsachen am besten im Liegen, damit sich nichts verzieht. Ich lege sie hierfür meistens über ein dünnes Mulltuch oder Handtuch auf den Wäschetrockner. Direkte Hitze, zum Beispiel an einer Heizung, solltest du vermeiden, denn auch sie kann die Fasern schädigen.
- Stricksachen wieder in Form bringen: Trotz aller Sorgfalt kann es sein, dass deine Wollsachen nach dem Waschen etwas knittrig oder verzogen aussehen. Meinen Steamer* habe ich euch im Post über meine liebsten Tools zur Pflege von Kleidung bereits vorgestellt. Gerade für Pullover finde ich ihn perfekt, denn du kannst sie vorsichtig in Form dampfen, anstatt mit dem Bügeleisen die Fasern platt zu drücken.
- Pilling entfernen: Als nächstes gilt es, die störenden Knötchen zu entfernen, die sich leider auch an hochwertigen Wollsachen als Folge des Abriebs bilden. Früher habe ich hierfür immer einen Fusselrasierer* verwendet, was bei manchen Pullovern ziemlich gut geklappt hat. Bei anderen bin ich damit überhaupt nicht weitergekommen. Über Instagram habt ihr mir schließlich die Wunderbürste* ans Herz gelegt. Ganz ehrlich: ohne dieses wirklich einfache und günstige Tool zur Wollpflege geht bei mir nichts mehr! Ich verwende sie, um Wolljacken und Mäntel zu entfusseln und von Pilling zu befreien, aber auch für feinste Wollsachen, zum Beispiel aus Wolle und Seide. Im Prinzip bürstet man damit über die Pullover, Pilling wird entfernt, der Rest aber nicht beschädigt.
- Löcher im Pullover reparieren: Wenn du beim Auspacken deiner Wollsachen entdeckst, dass sie Löcher haben, wird es Zeit, diese zu reparieren! Manchmal wird das Material am Ellbogen dünn oder es sind im Pullover bereits Löcher durch Abnutzung oder Motten vorhanden. Bei Youtube findest du viele tolle Tutorials, wie du Löcher einfach stopfen kannst. Möchtest du tiefer in die Materie einsteigen und weitere Kleidungsstücke reparieren, lege ich dir unseren Reparaturkurs THE MENDED CLOSET ans Herz. Dort lernst du alles, was du wissen musst, um deine Kleidung einfach zu reparieren.
- Wollsachen liegend lagern: So schön es aussieht, wenn die Wollpullis nach Farben sortiert im Schrank hängen – sie lieben es nicht. Hier ist es wie beim Trocknen: mit der Zeit dehnt sich das Gestrick aus. Was bleibt, sind verzogene Pullover, die keiner mehr gerne trägt. Daher empfehle ich dir, deine Wollsachen liegend zu lagern. Nach Marie Kondo gefaltet und hintereinander in einen Schuhkarton oder eine Schublade gelegt, hast du alle Pullover im Blick und kannst einfacher wählen, wonach dir heute der Sinn steht.
Ein langes Leben für Selbstgestricktes
Ich freue mich, wenn ich dir den einen oder anderen Tipps mitgeben konnte, wie du Pullover richtig pflegen und so lange Freude an ihnen haben kannst. Gerade bei selbstgestrickten Stücken (den cremefarbenen Cardigan hatte ich mal hier vorgestellt, der goldbraune ist auch selbstgestrickt nach “The Sunday Cardigan” von Petite Knit) steckt man so viel Liebe und Arbeit ins Ergebnis, dass es schade wäre, sie nicht lange zu tragen.
Achso, der letzte (und vielleicht wichtigste) Tipp zum Thema “Pullover richtig pflegen” kommt ganz zum Schluss und hat gar nicht so viel mit der eigentlichen Pflege zu tun: achte bereits beim Kauf auf eine gute Qualität deiner Stricksachen! Der Anteil synthetischer Fasern sollte so gering wie möglich sein, die Verarbeitung langlebig und das Design zeitlos. Mit der richtigen Pflege tust du etwas dafür, dass dir die Teile lange erhalten bleiben.
Hast du auch noch einen tollen Tipp zur Pflege von Pullovern oder Wollkleidung? Teile sie gerne in den Kommentaren. Ich bin gespannt!
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